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Fionn Große
28.10.2024

Belegschaft von VW darf nicht für Managementfehler bluten!

Die deutsche Automobilindustrie steht unter erheblichem Druck. Angesichts sinkender Verkaufszahlen und eines verschärften Wettbewerbsumfelds ist auch Volkswagen zu umfassenden strukturellen Anpassungen gezwungen. Laut Mitteilungen des Betriebsrats plant Volkswagen in Deutschland die Schließung mehrerer Standorte und den Abbau von zehntausenden Arbeitsplätzen – ein Schritt, der sowohl die Belegschaft als auch politische Vertreter alarmiert.

Dr. Christos Pantazis, Bundestagsabgeordneter für Braunschweig, kritisiert die aktuellen Unternehmensentscheidungen scharf: „Die Folgen von Managementfehlern sollen nun auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden – das ist inakzeptabel! Die Entwicklung hin zur Elektromobilität wurde verschlafen, und es mangelte an einer strategisch klaren Linie. Stattdessen hat man sich in eine starke Abhängigkeit zu China begeben und weiterhin auf Verbrennertechnologie gesetzt.“

In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen fordert Pantazis klare und entschlossene Maßnahmen von Volkswagen und eine stärkere Unterstützung durch die Bundesregierung.

„Es ist unumgänglich, dass die Elektromobilität jetzt zur Zukunft wird – und dass die erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dazu gehört ein Sofortmaßnahmenpaket, das sowohl kurzfristige Anreize wie Kaufprämien umfasst als auch mittel- und langfristige steuerliche Vorteile und faire Strompreise, die Elektromobilität für alle attraktiv machen,“ so Pantazis.

Pantazis betont, dass Volkswagen als deutscher Automobilkonzern dringend seine Produktpalette um bezahlbare Elektroautos ergänzen müsse, um auf dem internationalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig seien gezielte Investitionen in den Ausbau der öffentlichen und privaten Ladeinfrastruktur unverzichtbar.

„Ich fordere die Bundesregierung auf, hier rasch zu handeln und die Zukunft der Elektromobilität aktiv zu gestalten. Ein umfassendes Sofortmaßnahmenpaket mit gezielten Kaufanreizen und einer deutlichen Priorisierung des Ladeinfrastrukturausbaus ist der Schlüssel zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Automobilindustrie.“

Jetzt wird über die Zukunft entschieden: Reform der Schuldenbremse notwendig

„Damit Deutschland die Weichen für eine zukunftsfähige Wirtschaft stellen kann, braucht es eine Reform der Schuldenbremse“, so Pantazis weiter. „Wir brauchen gezielte Ausnahmen für zweckgebundene Investitionen, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft sichern. Es geht um nichts weniger als die Zukunftsfähigkeit Deutschlands – und dafür müssen wir dringend in die wichtigen Zukunftsbereiche investieren.“

Die Energiepreise müssen runter: Einführung eines Brückenstrompreises bis 2030

„Die hohen Energiepreise stellen derzeit eines der größten Hindernisse für unsere Industrie dar und schaffen langfristige Wettbewerbsnachteile für Deutschland“, erklärt Pantazis. „Um die Standortattraktivität Deutschlands zu sichern, ist die Einführung eines Brückenstrompreises bis 2030 für besonders energieintensive Produktionszweige wie die Halbleiter-, Stahl- und Kfz-Industrie entscheidend. Die Batterie-Wertschöpfungskette, die eine wesentliche Rolle in der E-Mobilität spielt, sollte in die Liste der energieintensiven Industrien aufgenommen werden.“

Investitionen in nachhaltige Wertschöpfung und Forschung für eine starke Zukunft

Zudem fordert Pantazis eine stärkere Förderung der nachhaltigen Wertschöpfung.

„Die Ambitionen für ein deutsches und europäisches Batterie-Ökosystem sind da – jetzt brauchen wir eine umfassende Forschungsförderung, um diese Pläne in die Tat umzusetzen.“

Eine nachhaltige Forschungsstrategie sei von entscheidender Bedeutung, um langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten und innovative Entwicklungen in Deutschland und Europa voranzutreiben. Von den zehn deutschen Standorten des Konzerns befinden sich sechs in Niedersachsen, was die wirtschaftliche Lage und Zukunft vieler Beschäftigter in der Region besonders bedroht.

„Die derzeitigen Maßnahmen der Konzernführung führen bei den Mitarbeitenden zu Unsicherheit und Frustration. Ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Konzept, das die Interessen der Belegschaft berücksichtigt, ist überfällig,“ so Pantazis.

Pantazis betont, dass die Belegschaft seit Jahren maßgeblich zum Erfolg und zur Innovationskraft des Unternehmens beigetragen habe. Das derzeitige Vorgehen der Konzernführung führe jedoch zu Unsicherheit und Frustration bei den Beschäftigten und vermittele den Eindruck von Orientierungslosigkeit.

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind der Motor dieses Unternehmens. Das Vorgehen der Führung zeigt wenig Respekt gegenüber den Beschäftigten und vermittelt ein Bild von Orientierungslosigkeit und Planlosigkeit,“ sagt Dr. Pantazis.